Transat Jacques Vabre: Groupama gewinnt knapp vor Belgacom

Groupamas Skipper Franck Cammas hat sich kaum träumen lassen, dass das Finish des Transat Jacques Vabre so eng werden würde für ihn. In der letzten Nacht auf See holte "Belgacom" mit Jean-Luc Nélias und Loick Peyron unaufhörlich auf. Wenn das Rennen nur ein Tag länger gewesen wäre, hätte der Ausgang des Rennens anders sein können.

Als "Groupama" im Morgengrauen vor champagerfarbenen Wolken die Ziellinie überfuhr, war die Freude groß, dass das Rennen zuende und gewonnen war. Dieses Rennen war für die Crews auf den ORMA 60 Tris extrem anstrengend. Laut Franck Cammas hatten sie erst am vierten Tag das erste Mal Zeit eine warme Malzeit zu sich zu nehmen. Die letzten 48 Stunden des Rennens verbrachten die meisten Teams komplett an Deck, um bloß nicht zurückzufallen.

Die harte Gangart der letzten Tage lag scheinbar auch Karine Fauconnier und Damian Foxall auf "Sergio Tacchini". Die beiden entledigten sich nach der Durchquerung der Doldrums ganz elegant der Umklammerung von "Geant" mit Michelle Desjoyeaux und belegte somit den dritten Rang. Dieses Rennen war der krönende Abschluß einer erfolgreichen Saison für Karine Fauconnier.

Die größsten seelischen Qualen durchlebte die Crew des Tris "Biscuits La Trinitaine". Anfang des Rennens verloren sie in der Biskaya den Anschluß an die Spitzengruppe, um dann in den Doldrums wieder auf den zweiten Platz vorzufahren. Am Ausgang der Doldrums suchte das Pech die beiden wieder heim - in Form einer kleinen lästigen Privatflaute. Danach fiel das Team aus La Trinite wieder auf den undankbaren fünften Platz zurück.

Zum Ende des Rennens legte auch "Banque Populaire" mit Lalou Roucayrol und Pascal Bidegorry noch einmal richtig zu. Sie verspielten am Anfang des Rennens und während der Route entlang der portugisischen Küste eine bessere Platzierung. Allerdings sichterten sie sich mit 613 Meilen das beste Tagesetmal dieses Rennens und hätten nebenbei fast noch den Rekord von Yvan Bourgnon gebrochen, der bei 625 Meilen liegt. Durch ihren par force Ritt der letzten 24 Stunden sicherte sich "Banque Populaire" am Ende noch den sechsten Platz.

Während bei den Multihulls nun schon alles entschieden ist, tobt bei den Open 60s ein erbitterter Kamp um Platz zwei. Der erste Platz dürfte "Virbac" kaum noch zu nehmen sein und Bruce Farr kann sich diese Woche schon einmal auf ein Paar Anrufe einstellen, zu gut war sein Design Debut in der Open 60 Klasse.

Der Kampf um Platz zwei wird wohl mehr oder weniger vom Wetter entschieden. "Ecover" und "Sill" liegen fast gleichauf. Es ist immer eine Frage des Windeinfallswinkels, wer gerande die Nase vorne hat. Kann man unter Spi oder Gennaker segeln ist "Sill" im Vorteil. Ist der Kurs etwas spitzer hat "Ecover" die besseren Karten. Bisher waren die Bedingungen ungefähr 50/50 verteilt. Wie es aussieht, werden beide Crews die nächsten 24 Stunden kein Schlaf bekommen.