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IMS-Formeländerungen - same procedure as every year
Jedes Jahr setzen sich in London die gleichen Menschen
zusammen, die sich alle schon seit Jahrzehnten kennen.
Sie versuchen, wie jedes Jahr, die gerade aktuelle
Vermessungsformel zu reparieren - was ihnen in den
letzten 40 Jahren nie gelungen ist.
Als die IOR-Formel Ende der 80er Jahre fast fertig
repariert war und man über mehrere Saisons erfolgreich
mit einem Boot segeln konnte, wurde diese Formel zum
Verdruss vieler abgeschafft. Statt IOR kam IMS und
mit IMS kamen alle Probleme, die IOR beinhaltete,
erneut - nur viel schlimmer.
IMS sollte schöne schnelle Yachten produzieren.
Tat es zuerst auch. Jedoch im Laufe der Zeit wurde
die Formel von den Konstukteuren ausgehölt, was
auch in Ordnung ist. Der Nachteil von IMS ist nur,
dass man einen LKW durch die Formellücken fahren
kann.
Herausgekommen sind Boote die künstlich verlangsamt
werden, wenig Stabilität besitzten, teuer sind
und nach einem Jahr zum alten Eisen gehören -
war IOR doch schön.
Wie immer im November versuchen die alten ehrenwerten
Herren in London zu retten was nicht mehr zu retten
ist. Und die Verlierer sind wie jedes Jahr die Eigner.
Vielleicht sollten die Eigner, die wirklich hart für
ihre Boote arbeiten und die sich nicht, wie einige
Topverdiener, jedes Jahr ein neues Boot kaufen können,
beim ORC mittbestimmen können und nicht die überalterten
Funktionäre. Dem Segelsport würde es gut
tun.
Unten nun die aktuellen Änderungen für
nächstes Jahr.
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Der Bericht des ORC: IMS und ORC-Club
Die mehr als 20 Jahre alte Berechnung des Wellenwiderstandes
in gekrängtem Zustand wird auf Basis neuer Schlepptankversuche
durch eine verbesserte Berechnung ersetzt. Damit wird
die Typformung zu schlanken Yachten mit breitem Achterschiff
reduziert.
- Der berechnete Windwiderstand des Rumpfes wird verringert
und genauer erfasst als bisher. Dadurch wird dem Trend
zu hohen Freiborden entgegen gewirkt.
- Der Propeller-Widerstand von Festpropellern, freiliegenden
Wellen und Saildrive-Anlagen wird verringert. Dies
bewirkt ebenfalls eine Reduzierung der Typformung
großer Propeller-Installationen. Serienmäßige Saildrives
dürfen jetzt nachträglich strömungsgünstiger gemacht
werden. Das war bisher nicht zulässig. Grund für diese
Änderung ist, dass in der letzten Saison Saildrives
aufgetaucht sind, die strömungsgünstiger waren als
die bisherigen Anlagen.
- Im Amwind-Aerodynamik Modell ist das "Nach-Luv-Holen"
des Travellers modelliert worden. Dadurch werden insbesondere
bei wenig Wind alle Yachten an der Kreuz schneller
gerechnet, überproportional schneller gerechnet werden
Yachten, die im Verhältnis zur Segelfläche wenig Stabilität
haben. Durch diese Änderung wird einer seit langem
bemängelten Typformung hin zu ranken Yachten entgegengewirkt
- Im Vormwind-Modell werden größere Spinnaker gegenüber
dem Vorjahr etwas besser gestellt. Hierzu war bereits
in 2003 eine Änderung vorgenommen worden, die allerdings
noch nicht ausreichend war, um übergroße Spinnaker
wettbewerbsfähiger zu machen.
- Der bisher typformende Effekt hin zu 15% Mastüberstand
bei fractionalen Riggs ohne Backstagen wurde durch
eine variable Vergütung abgeschafft. Bisher erhielten
Yachten, die mehr als 15% Mastüberstand hatten eine
Vergütung für die geringere Vorstagsspannung. Jetzt
erhalten alle nicht toppgetakelten Yachten ohne Backstagen
eine Vergütung, die mit zunehmendem Mastüberstand
größer wird und das Maximum bei 30% IM erreicht.
- Bei der Berechnung der Vorsegelfläche wird zukünftig
die Vorlieklänge des größten Vorsegels mit berücksichtigt.
Bisher wurde die theoretisch maximal mögliche Länge
berechnet. Yachten mit einer deutlich kürzeren Vorlieklänge
(z.B. Rollfock) erhalten hierfür jetzt eine Vergütung.
- Die dynamische Vergütung wurde geringfügig verringert
und der Effekt verändert. Auf up/down Kursen ist der
Effekt vergrößert, auf Reachkursen verringert.
- Yachten über 20m LüA dürfen zukünftig Fallschlösser
im Masttop fahren, auch wird für diese Yachten Titan
freigegeben.
Die Handicaps werden in 2004 etwa zwischen 5 und 15
sec/m GPH niedriger sein, die Yachten werden also
schneller gerechnet, insbesondere an der Kreuz. Dieses
deckt sich mit der Beobachtung auf den Regattakursen.
Die vorgenommenen Änderungen werden die bisher typformenden
Elemente verringern, aber nicht zu einer Umkehr bei
der Konstruktion von IMS-Yachten führen.
Wasserballast und Canting Kiele
Wasserballast ist bereits seit letztem Jahr unter
IMS erlaubt, allerdings mit einem bestrafenden Effekt.
Dieses soll ab 2005 geändert werden, dann sollen Wasserballast
und Canting Kiele so genau wie möglich berechnet werden.
Eventuell notwendige zusätzliche Sicherheitsvorschriften
sollen im kommenden Jahr ausgearbeitet werden
Regatta- Auswertung
Harald Schnitzler und Markus Wegmann haben sich zusammen
getan und entwickeln ein neues Window-basierendes
Regatta-Auswerte-Programm mit dem Namen Velum NG .
Die Demo Version wurde vorgestellt und fand allgemein
Anklang. Das Programm soll ab Beginn der nächsten
Saison zur Verfügung stehen.
Offshore Klassen
Es wird empfohlen, eine neue Klasse ähnlich der IMS
600 im Bereich 650sec/m GPH zu schaffen. Es wurden
aber noch keine Klassengrenzen und –regeln festgelegt.
Es wird hier der Input der nationalen Organisationen
erwartet. Für die bestehenden Klassen wird empfohlen,
die Klassengrenzen um 10 sec/m GPH zu verschieben.
Der von der ISRA und der USY beantragten Aufnahme
der Sportbootklasse wurde zugestimmt. Die Klassenregeln
werden zur Zeit erarbeitet, stimmen jedoch im wesentlichen
mit den Regeln überein, die bisher bereits in Deutschland
und in der Schweiz Gültigkeit hatten. Rennwert Grenzen
sollen vorerst nicht festgelegt werden, lediglich
die LüA wird zwischen 6.5 und 9m begrenzt und eine
Längen/Verdrängungsgrenze festgelegt. Die Klasse wird
ORC-Sport-Class heißen und ist mit der Aufnahme in
das ORC berechtigt, Welt- und Europameisterschaften
zu veranstalten.
Termine der Welt- und Europameisterschaften 2004:
IMS-WM Capri, Italien 15-22. Mai
IMS-EM Punta Ala, Italien, 30. Mai- 5. Juni Offshore
Team WM Porto Cervo, Sardinien, 20.-27. Juni
IMS 500 - WM Valencia, Spanien, 1.- 4. Juli
IMS 600 - WM Cres, Kroatien, 11.-18. September
IMS 600 – EM Kiel, 21. -26. Juni ...mehr
Infos
Maxi Rolex Cup Porto Cervo, Sardinien, 4. – 10. September
Sicherheitsbestimmungen: Es wird eine Neufassung 2004/2005
der ORC/ISAF Special Regulations geben.
Grand- Prix –Rule
Es wurde das Konzept der neuen Regel vorgestellt.
Die neue Regel soll entsprechend den Wünschen der
Grand-Prix Segler stark typformend sein , durch Grenzmasse
die Variationsmöglichkeiten stark einschränken und
ein vereinfachtes VPP hinterlegt haben , um zu verhindern,
dass Yachten speziell für bestimmte Reviere konstruiert
werden. Es sind für den Anfang drei Klassen in der
50ft, 40ft und 30ft Größe geplant.
Die neue Regel soll ab 2005 eingesetzt werden können.
Zu erwartende GPH- Änderungen ( vorläufig) an einigen
Beispielen ( - wird 2004 schneller gerechnet). Toleranzbereich
je nach Trimm des Bootes +-0.5 sec/m
Beneteau 25 -7.0 sec/m
Dehler 34 -5.5 sec/m
Dehler 36 -7.5 sec/m
Dehler 39 -8.0 sec/m
First 30 -7.0 sec/m
First 36.7 -8.5 sec/m
First 40.7 -8.0 sec/m
Luffe 43 -7.0 sec/m
J-35 -5.0 sec/m
Hunter 707 -8.0 sec/m
Rodman 42 -9.5 sec/m
IMX 40 -7.0 sec/m
X-442 -7.0 sec/m
X-362 -8.0 sec/m
X-332 -8.5 sec/m
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