Der Radstand ist der Abstand zwischen den Achsen eines Fahrzeuges. Ein Beispiel hierfür ist der Abstand der Vorder- und
Hinterräder eines PKWs. Die Differenz zwischen Achsabstand und Gesamtlänge nennt man Überhang.
Ein kürzerer Radstand resultiert in einer größeren Wendigkeit des Fahrzeuges, ein längerer verbessert den Geradeauslauf.
Hierbei spielen jedoch auch die Masseverteilungen des betrachteten Fahrzeugs sowie der Nachlauf eine Rolle.
Beim Motorrad haben Enduros und Supersportler einen kurzen, Tourer einen längeren und Chopper einen besonders langen
Radstand.
Beim Fahrrad haben Rennräder in der Regel einen kurzen, Reiseräder einen langen Radstand.
Bei Kraftfahrzeug-Anhängern werden von der deutschen Straßenverkehrszulassungsordnung für unterschiedliche Achsabstandsmaße
jeweils bestimmte technische Anforderungen an Bremsen und maximal zulässige Achslasten gestellt.
Ein Ventil ist ein Rückschlagventil am Reifen oder Schlauch, das dem Befüllen des Reifens mit Gas, gemeinhin Luft, dient.
Es sitzt in einem Metallrohr, dessen Länge von der Profilhöhe der Felge abhängt. Es gibt drei Grundtypen von Ventilen.
Eines davon, das Schraderventil, wird auch für Autos verwandt.
Das Schraderventil: Das von August Schrader erfundene Ventil wird auch in Kraftfahrzeugen eingesetzt und deswegen auch Autoventil genannt.
Ein Reifen mit Autoventil kann an Tankstellen aufgepumpt werden, ohne dass ein Adapter erforderlich ist. Mit Luftpumpen
für Blitz- und Sclaverandventile kann man jedoch keine Schläuche mit Autoventil aufpumpen.
Beim Aufstecken des Pumpenkopfes oder eines Manometers wird im Ventil ein Stift heruntergedrückt, der es öffnet. So wird
das Messen des Drucks im Reifen ermöglicht. Handpumpen für Autoventile benötigen deshalb ein Rückschlagventil im
Pumpenkopf.
Mit einer besonderen Ventilkappe, die auf der Oberseite eine Schraubfassung für Ventileinsätze besitzt und dazu umgekehrt
aufgesetzt wird (sog. Schlüsselventilkappe), lassen sich die Ventileinsätze von Schraderventilen ein- und ausbauen. Die
langen Einsätze passen manchmal nicht, die kurzen sollten immer passen (siehe Bilder unten). Schlüsselventilkappen müssen
zumeist separat erworben werden.
Das Dunlopventil: Das Dunlopventil ist in Deutschland, Österreich und den Niederlanden am weitesten verbreitet. Es findet sich überwiegend
an City- und Tourenrädern, und bis in die 1980er Jahre an fast allen Typen von Fahrrädern. Benannt wurde es nach John
Boyd Dunlop, Erfinder und Gründer des gleichnamigen Reifenherstellers. Charakteristisch ist, dass das Ventil in einem
Stück Rohr steckt und mit einer Überwurfmutter gesichert ist. Dadurch lässt sich das Ventil schnell und ohne Werkzeug
wechseln, allerdings auch ebenso leicht stehlen oder sabotieren. Zum Ablassen von Luft muss die Überwurfmutter gelockert
werden.
Bei der ursprünglichen Dunlopbauart wird ein Ventileinsatz verwendet, der im unteren Bereich ein Rohr hat, das an den
Seiten über Luftlöcher verfügt. Über das Rohr ist ein kurzer Gummischlauch gezogen, der die Löcher verschließt. Beim
Pumpen wird der Druck des Gummischlauches überwunden, sodass Luft in den Schlauch strömen kann. Das Aufpumpen erfordert
viel Kraft, da nicht nur der Gegendruck überwunden werden muss, sondern zusätzlich das Gummi geweitet werden muss. Eine
Verbesserung stellt ein Ventil mit Kugel oder Zylinder aus Kunststoff oder Metall dar. Bei diesem lässt sich der
Schlauch mit deutlich weniger Kraft aufpumpen. Zur Abgrenzung wurde diese Variante Automaticventil oder Blitzventil
genannt. Die Begriffe Dunlop- und Blitzventil werden heute als Synonym verwendet. Beide Bauarten sind verbreitet, die
Form mit Gummischlauch als Rückschlagventil speziell im Niedrigpreissegment.
Die meisten Dunlopventile sind nicht für höhere Drücke als 6 bar ausgelegt. Es gibt auch Ausführungen für deutlich
höhere Drücke.
Da dieses Ventil nicht geöffnet werden kann, ohne Druckluft zuzuführen oder abzulassen, kann der Reifendruck nicht
gemessen, sondern höchstens grob geschätzt werden. In Luftpumpen eingebaute Manometer zeigen den Druck nur an, während
Luft in den Reifen gepumpt wird und dadurch das Ventil offen ist.
Das Sclaverandventil: Das Sclaverandventil wurde von dem Franzosen Etienne Sclaverand erfunden und
wird deshalb auch meist Französisches Ventil genannt. Das sperrende Bauteil dieses Ventils ähnelt einer Schraube mit
Senkkopf. Eine Rändelmutter sichert dessen Sitz und muss zum Befüllen gelockert werden.
Sobald die Rändelmutter gelockert ist und heruntergedrückt wird, ist das Ventil geöffnet. Beim Pumpen muss nur der
Gegendruck im Reifen überwunden werden, was das Pumpen leicht macht. Nach außen strebende Luft verschließt das Ventil
automatisch. Je höher der Innendruck, desto stärker wird der Kegelstumpf in seinen Sitz gepresst. Diese Eigenschaft
machen Sclaverandventile tauglich für hohen Reifendruck, wie er z. B. beim Rennrad zur Erreichung geringeren
Rollwiderstands gewünscht wird. Sclaverandventile benötigen nur eine kleine Bohrung in der Felge, sie sind somit
auch für schmale Felgen geeignet.
Auch bei breiteren Felgen ist eine kleine Bohrung von Vorteil, da dies zugleich eine stärkere Felgenstabilität bedeutet.
Deshalb sind Sclaverandventile mittlerweile selbst an Mountainbikes verbreitet. Bei den meisten Fahrradschläuchen ist
das Ventil in das Metallrohr eingeschraubt und kann mit passendem Werkzeug ausgetauscht werden.
Ein Manometer zum Aufstecken auf das Ventil öffnet es mechanisch, und der Reifendruck kann gemessen werden.
Sclaverandventile sind mechanisch etwas instabiler als andere Ventile. Der Gewindeschaft mit seiner Rändelmutter kann
z. B. bei ungeschicktem Auf- oder Absetzen der Pumpe leicht verbiegen.
Dem Sclaverandventil sehr ähnlich ist das Reginaventil, das hauptsächlich in Italien verwendet wird.
Der Rotationskolbenlader ist ein Mechanischer Verdrängerlader für Verbrennungsmotoren und gehört damit zu Aufladesystemen
mit „Fremdaufladung“. Der Entwurf für den Rotationskolbenlader stammt von Felix Wankel.
Der Rotationskolbenlader ist eine innenachsige Drehkolbenmaschine. Der angetriebene Innenläufer (Rotationskolben) dreht
sich exzentrisch in dem zylindrischen Außenläufer. Das Läuferverhältnis bei ausgeführten Rotationskolbenladern beträgt
entweder 2 zu 3 oder 3 zu 4. Die Läufer drehen gegeneinander und zum Gehäuse berührungslos um raumfeste Achsen. Infolge
der Exzentrizität kann ein größtmögliches Volumen eingefangen, verdichtet und verschoben werden.
Die Lage der Austrittskante legt das Verhältnis der inneren Verdichtung fest. Innen- und Außenrotor werden von einem mit
Fett dauergeschmierten Stirnrad-Hohlradgetriebe synchronisiert. Die Wälzlager haben ebenfalls Fettdauerfüllungen. Innen-
und Außenrotor sind spaltgedichtet und im Regelfall beschichtet. Kolbenringe dichten den Arbeitsraum vom Getrieberaum ab.
Der Verbrennungsmotor treibt den Lader in der Regel durch einen Riemen oder Kettentrieb. Entweder ist er direkt
gekoppelt (Dauerbetrieb) oder über eine Kupplung (z. B. Magnetkupplung, Zuschaltbetrieb). Das Übersetzungsverhältnis
kann über den Motordrehzahlbereich konstant oder variabel sein. Mechanische Verdrängerlader (MVL) erfordern für einen
gegebenen Volumenstrom ein deutlich größeres Bauvolumen als mechanische Kreisellader (MKL). Der MVL kommt hauptsächlich
bei kleinen bis mittelgroßen Motoren für Pkw zur Anwendung, da dafür das Verhältnis von Fördervolumen zu Bauvolumen
noch vertretbar ist.