USA - Costa Rica

Im Bann des Pazifiks

Weites Meer, heißes Land: Die Nordwest-Küste von Costa Rica ist die Schokoladenseite des kleinen mittelamerikanischen Staates. Wellen, endlose Strände und wenig Menschen - die Nicoya-Halbinsel mit ihrem trockenen Klima lockt nicht nur die Surfer.

Vor allem im Winter wird die Guanacaste-Region zum heißbegehrten, wenn auch noch lange nicht überlaufenen Fluchtpunkt für Amerikaner, Kanadier und Europäer. Keine Moskitos, kein schwül-warmer Regen, keine stehende Luft wie etwa an der Karibikküste. Hier ist das Land heiß, der Wind weht, und der Pazifik lädt mit seinen schier endlosen Stränden zum großen Surf-, Plansch- und Schwimmvergnügen.

Nirgends sonst in Costa Rica sorgen Wind und Meer für eine so warme Atmosphäre. Das Land, das seit den achtziger Jahren vor allem Ökotouristen aus aller Welt in die Nationalparks, Regenwälder und Vogelreservate lockt, hat vier Klimazonen. Tropisch-feuchtes Wetter an der Karibikküste im Osten, mediterran-gemäßigte Verhältnisse im Hochland, nasskalte Bedingungen in den bis zu 3.400 Meter hohen Vulkangebieten im Landesinneren und das trockene, heiße, aber sehr angenehme Wetter an der nördlichen Pazifikküste der Nicoya-Halbinsel.


Dorado der Surfer und Sonnenanbeter

"Vergiss die Haie", meint Miguel, "die tun nichts." Der Portugiese bereist das Land seit vielen Jahren, in einem alten 70er-Jahre-Chevy mit vier Surfbrettern auf dem verstaubten Dach und seinem Hund "Señor Chico". Miguel kennt Costa Rica. "Gute Wellen heute", brummt er, schnappt sich sein Board und paddelt raus in die Wogenwelt vor Playa Tamarindo, einem der Hot-Spots für Surfer und Sonnenanbeter

Das verschlafene Nest ist der optimale Ausgangspunkt, um den Nordwesten zu bereisen. Von der Hauptstadt San José aus ist es per Bus in sechs Stunden zu erreichen oder per Propellermaschine in einer Stunde. Zwei Hotels, einige kleine Pensionen und Cabanas sowie ein paar Bars und Restaurants sorgen für eine gute Infrastruktur, machen den Ort aber keineswegs zu einem überlaufenen Touristenziel.

Vor dem breiten Strand dümpeln ein paar Fischerboote, aus den Strandbars tönen mexikanische Gitarrenklänge und die steile Sonne macht alles langsam: die Bewegungen, die Zeit, die Kellner. Immer schön mit der Ruhe, Hektik kennt hier keiner.

Nur abends huschen alle schnell an den Strand, lassen sich die Wellen um die Knöchel spülen und blicken nach Westen. Die Sonnenuntergänge hier gelten als die bezauberndsten der Welt. Und wer genau hinschaut, sieht ihn wirklich, diesen kurzen grünen Blitz, der entsteht, wenn der letzte Sonnenstrahl noch einmal hinter dem Horizont hervorblinzelt.