Ahr - charakterlich vielschichtig

Ein Eifelbach, der durch krautige Weiden, mannshohe Wacholderbüsche und dusteren Tann schlingert. Am Ufer kantige Dörfer mit kaum mehr als zwei, drei Dutzend Fachwerk-Gehöften. Erst zwischen Antweiler und Dümpelfeld schmeicheln Wiesen und Mühlhöfe dem Spiegelbild, wechselt die Ahr ihren Charakter. Wird zum Fluss. Und in Altmahr verwandelt sich der zunächst dörfliche in einen einnehmenden Fluß. Umgibt sich mit den ersten Reben, der ersten Burgruine - und lädt sich Gäste ein, gleich ganze Busladungen voll. Für die Stimmung ein Seilhähnchen, Andenkenlädchen, Schoppenwein und täglich Tanz.

An den sonnigen Südhängen ihres dunklen Schiefergebirges wächst Spätburgunder, aber auch Riesling - auf den Nordhängen grünt der Wald. Bewundernde Blicke von oben auf ihr Tal sind ihr sicher. Dort schmückt die Dame Ahr ihre Restaurants mit Sternen und Kochlöffeln, die einschlägige Gourmetführer verteilt haben; dekoriert Weingüter und deren Rotweine mit Auszeichnungen, bringt Denkmalschutzplaketten für gelungene Stadtsanierungen wie in Ahrweiler an. Richtig aufwendig und adlig präsentiert die Ahr sich in Bad Neumahr, wo schon die Prinzessin von Preußen die erste Kursaison eröffnete. Hier wird gesaunt, in Sprudelbäder gestiegen, sich in Fangopackungen gehüllt.

Attraktiv ist sie, die Ahr und für ihr Alter erstaunlich sportlich: Sie ermuntert zu zauberhaften Spaziergängen, zu Bewegungen auf Rotweinwanderwegen von immerhin 35 Kilometer Länge und zu Ausflügen auf Radpisten.

Und Geschichte hat sie auch. Bereits im Jahr 1868 führte sie im Ort Mayschoß die Weinbauern zu einer Genossenschaft zusammen - weltweit die erste Winzerorganisation dieser Art.

Anfahrt
Auto
Untere Ahr: A 61 bis Abfahrt Sinzig oder Abfahrt Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Obere Ahr: A 1 bis Abfahrt Blankenheim
Bahn
Untere Ahr: Über die Rheinschiene bis Remagen. Weiter mit der Ahrtalbahn.
Obere Ahr: Von Köln oder Trier bis Bahnhof Blankenheim-Wald.