Palermo

Im Schutz des Monte Pellegrino, vom Wasser des Tyrrhenischen Meers umspült und vom Duft der Agrumenhaine der Conca d’Oro umweht, bezaubert Palermo durch seine wunderbaren Paläste und Kirchen, lockt in arabisch anmutende Labyrinthe enger Gassen, verführt zu Ruhepausen im Schatten üppiger Bäume und reißt den Besucher mit ins lebhafte Treiben auf den Märkten. Wer Sizilien bereist, darf nicht auf einen Besuch der Hauptstadt verzichten. Palermo ist das wirtschaftliche Zentrum der größten Insel Italiens und zählt als Provinzhauptstadt rund 730.000 Einwohner. Die Palermer sind sehr traditionsbewusst – weswegen sich viele Stadtviertel ihre ursprüngliche Atmosphäre bewahren konnten.


Zu Fuß...
Vom Palazzo dei Normanni zum Teatro Massimo
Die Altstadt von Palermo überrascht durch ihre architektonische Vielfalt – jede Epoche hat dort ihre Spuren hinterlassen. Diese verschiedenen Fassetten der Stadt wollen wir nun auf einem Spaziergang kennen lernen. Wir beginnen mit der Kathedrale. Die Kunstfertigkeit islamischer Steinmetzen, die von den Normannen damals mit den Arbeiten beauftragt worden waren, verdient unsere besondere Beachtung. Dann folgen die Schöpfungen des Barocks, die geschickt in das Stadtbild integriert wurden. Aber auch die Baukunst des Mittelalters und die der Renaissance sind mit prächtigen Beispielen vertreten. Aus neuerer Zeit stammt das Opernhaus Teatro Massimo, das im 19. Jh. errichtet wurde. Ihren wahren Charme entfalten all diese architektonischen Meisterwerke jedoch nur vor der Kulisse der Altstadt: Palermos verschlungenen Gässchen erzählen die Geschichten der Bewohner dieser Stadt, von denen manche vor langer Zeit sogar aus dem Orient hierher kamen.

Von der Piazza Olivella zur Piazza Pretoria
Die zweite Route durch Palermo beginnt mit einem Besuch der archäologischen Sammlung. Artefakte aus ganz Sizilien zeigen die Insel als Wiege zahlreicher Kulturen. Schritt für Schritt machen wir uns mit der Geschichte Palermos vertraut. Dazu gehört auch ein Spaziergang durch das Viertel Vuccirìa: An den Straßennamen kann man heute noch ablesen, dass der Stadtteil einst hauptsächlich von Handwerkern bewohnt war. Aber auch Kunstschätze des Barocks und der Renaissance stehen auf dem Programm. Daneben gibt es Kirchen zu sehen, darunter die Chiesa della Martorana und S. Cataldo, die auf die Normannenzeit zurückgehen.

Von der Via Roma zum Meer
Diesmal besichtigen wir das mitten in der Altstadt gelegene Kalsa-Viertel. Sein Stadtbild wurde besonders von den Aragoniern geprägt; dennoch ist die Gegend voller Kontraste. Erst laufen wir durch ein Labyrinth aus halb verfallenen Häusern, dann stehen wir plötzlich auf Plätzen mit prächtigen Gebäuden – Paläste, in denen einst der Adel Palermos residierte. Aber auch religiöse Orden, die im Mittelalter und in der Renaissance ihre Blütezeit erlebten, hinterließen ihre Spuren.

Vom Teatro Politeama zum Parco della Favorita
Mit unserem letzten Spaziergang verlassen wir die Altstadt in Richtung Norden: Dort erstreckt sich seit Ende des 19. Jh.s die Neustadt. Sie wurde von den Architekten Giovanni Battista und Ernesto Basile geprägt und besitzt einen vollkommen anderen Charme als der alte Stadtkern von Palermo. Hier dominiert der Jugendstil, anstelle von Kirchen und Palazzi säumen Villen und Theater die Straßen. Moderne Wohnblöcke flankieren die Hauptverkehrsadern, die auf einen wunderschönen Park zuführen.