In Verona pflegt man einen ruhigen
und entspannten Lebensstil, wie er
auch sonst für die italienische Provinz
typisch ist, zugleich aber prägen
Dynamik und Erfolg den wirtschaftlichen
und industriellen Sektor – diese Verbindung
ist eines der Wunder von Verona. Die
Etsch, die die Stadt in zwei Hälften
teilt, hat hier längst das Gebirge
verlassen und strömt gemächlich der
Po-Ebene entgegen. Sie fließt unter
Brücken hindurch, die z. T. aus rotem
Ziegelmauerwerk errichtet wurden.
Auch noch zu Beginn des dritten Jahrtausends
pflegen die Bewohner der Stadt einen
Spaziergang über die Piazza Bra’ zu
machen, wo man sich zum Aperitif oder
zum Gespräch mit Freunden trifft.
Ausnahmslos wird Dialekt gesprochen.
Nicht weit von hier, hinter den Befestigungsanlagen
aus dem 19. Jh., werden internationale
Messen abgehalten, liegen die Import-Export-Handelsgesellschaften
und die Großindustrie. Was den Reichtum
der Bewohner dieser Region und die
geringen Arbeitslosenzahlen angeht,
schneidet Verona im italienischen
Vergleich regelmäßig mit am besten
ab. Verona war schon immer so, seit
sich hier die ersten räto-euganäischen
Siedler am Fuß des Castel S. Pietro,
in der Nähe des Teatro Romano niederließen.
Der Ort entwickelte sich zu einem
wichtigen Handelszentrum, das nur
im 19. Jh. eine Phase des Stillstands
erlebte. Heutzutage ist Verona gerade
für deutsche Firmen ein wichtiges
Einfallstor zum italienischen Markt.
Auf Grund der Tatsache, dass sich
in Verona bedeutende Handelswege kreuzen,
vermittelte die Stadt von alters her
zwischen Venetien, der Lombardei und
Tirol. Ähnliches ist über den Bereich
der Kunst, wie auch der Kultur im
Allgemeinen, zu sagen, denn in jedem
Winkel der Altstadt findet man herausragende
Meisterwerke aus dem Mittelalter und
der Renaissance. Vergangenheit und
Gegenwart verschmelzen hier auf harmonische
Weise. Verona ist die Stadt der kriegerischen
Dynastie der della Scala und des klassischen
Dichters Catull, die Stadt des Castelvecchio
und der wunderbaren Platzanlagen,
die Stadt von Shakespeares Romeo und
Julia und die Stadt der großen Opern,
die in der antiken Arena in einem
ganz besonderen Rahmen aufgeführt
werden.